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Mythos Mond


Der Mond besitzt für die Menschen eine ganz besondere Bedeutung, denn er ist der nächste Himmelskörper und der einzige natürliche Satellit der Erde. Durch seine Nähe zur Erde ist es möglich, mit dem bloßen Auge die Gesteinsformationen auf seiner Oberfläche zu erkennen. Seit vielen Jahrtausenden übt er als zweithellstes Objekt am Himmel aufgrund seiner sichtbaren Phasenwechsel zwischen Neumond und Vollmond eine große Faszination aus. Deshalb findet sich der Erdtrabant als wichtiges Element in vielen Kulturen wieder.





Die Zeichen des Mondes in Kunst und Kultur


Das Steinmonument Stonehenge in England ist eines der legendärsten Bauwerke, das die Anziehungskraft des Mondes auf die Menschen zeigt. Der sagenumwobene Steinkreis wurde vermutlich als astronomischer Kalender genutzt, mit dem sich auch die Mondpositionen vorhersagen ließen. Die älteste Darstellung des Mondes, die je gefunden wurde, stammt jedoch aus Irland. Hier wurde sie von Archäologen in den Megalithanlagen im Boyne Valley gefunden. Besonders bekannt ist zudem die Himmelsscheibe von Nebra, auf der verschiedene astronomische Phasen von Mond, Sonne und Sternen abgebildet wurden. Sie stammt aus der frühen Bronzezeit und wurde im deutschen Nebra (Sachsen-Anhalt) gefunden. Aufzeichnungen verraten, dass der Mond früher nicht nur Motiv und Ritualgegenstand war, sondern bereits von den Astronomen des alten Babylons 1000 Jahre v. Chr. von der Erde aus erforscht wurde.



Weltweite Verehrung des Himmelskörpers


Lange vor der Erforschung des Mondes findet sich seine Verehrung in vielen alten Kulturen rund um den Globus wieder. Von den Maya in Mittelamerika über die Sioux Nordamerikas bis hin zu den neuseeländischen Maori und den antiken Teutonen erscheint der Himmelskörper in vielen Mondritualen und Sagen. Die Kelten führten zum Beispiel eine Mondwäsche durch, die kräftigen sollte. Der Mond galt, in den meisten Kulturen übrigens in weiblicher Form, als schöpferisch und ewig. So wurde er im alten Ägypten als die „Mutter des Universums“ bezeichnet. Vielfach wurde der Erdtrabant vor allem in altorientalischen Kulturen in verschiedenen Riten aufgegriffen und als Orakel angesehen, dessen Veränderungen auf Ereignisse auf der Erde hindeuten. Aufgrund seiner Phasen ist er der Repräsentant für das Werden und das Vergehen sowie von Fruchtbarkeit, Geburt und Tod. Auch in traditionellen Heilverfahren verschiedener Kulturen spielen der Mond und seine Phasen eine wichtige Rolle. Bis heute wird dies beispielsweise im Bereich der Akupunktur praktiziert, die einen Tag vor oder nach dem Vollmond besonders wirkungsvoll sein soll. Ebenfalls von Bedeutung ist der Mond für die Heiltradition des Ayurveda. Hier sollen seine Phasen Einfluss auf die Wirksamkeit der heilenden Pflanzen und Kräuter besitzen.


Der Mond und seine Auswirkungen auf die Natur



Auf das Tierreich der Erde nimmt der Mond einen großen Einfluss. So orientieren sich Zugvögel an seinem Lauf und navigieren auf diese Weise von einem Rastplatz zum nächsten. Einige Meerestiere, wie zum Beispiel Pfeilschwanzkrebse, Meeresschildkröten und der Grunion-Fisch, koordinieren ihre Fortpflanzung mit den Phasen des Mondes. Seit vielen Jahrhunderten ist es zudem üblich, dass sich die Menschen vor allem in der Landarbeit oder in der Forstwirtschaft am Mond orientieren. Gesammelt sind diese Volksweisheiten unter anderem in mittelalterlichen Bauernkalendern. Diesen liegt der Gedanke zugrunde, dass sich die Mondkraft auf das Pflanzenwachstum auswirkt und es passende und weniger passende Zeitpunkte für die Aussaat, das Ernten oder Einlagern gibt. Das sogenannte Mondholz, das zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Mondphase gefällt wird, soll dem überlieferten Volksglauben nach eine besonders gute Qualität aufweisen.



Erde und Mond: Eine enge Verbindung



Nicht nur für Tiere und Menschen ist der Mond unverzichtbar, auch für viele Vorgänge auf der Erde übernimmt er tragende Funktionen. Zu ihnen zählen unter anderem die Gezeiten, denn die Gravitation des Mondes ist verantwortlich für Ebbe und Flut. Besonders gut ist dieses Phänomen beispielsweise an der Atlantikküste Kanadas zu erkennen – hier beträgt der Tidenhub rund 21 Meter. Eine weitere wichtige Aufgabe übernimmt der Mond bei der Neigung der Erdachse. Gemeinsam mit der Sonne sorgt er für eine präzise Ausrichtung, die für klimatisch günstige Lebensbedingungen auf der Erde nötig ist. Andernfalls wären Sommer mit 60 °C Lufttemperatur und Winter mit klirrender Kälte unter -50 °C keine Seltenheit. Zudem sorgt der Himmelskörper mit seiner Anziehungskraft dafür, dass sich die Erde nicht zu schnell dreht – wäre das nicht so, würden die Tage kurz sein und heftige Orkane über die Welt ziehen.

Die Phasen des Mondes:


Neumond
Bei Neumond liegt der Mond so zwischen Erde und Sonne, dass er ohne Hilfsmittel nicht zu sehen ist. Es folgt das Neulicht und das Altlicht, bis der Mond wieder erkennbar wird.

Zunehmender Mond
Nach dem Neumond beginnt der zunehmende Mond, bei dem die Mondhelligkeit wieder ansteigt. Diese Phase kann in weitere kleine Schritte unterteilt werden.

Vollmond

Bei Vollmond zeigt sich der Himmelskörper als runder Ball am Firmament und wird so von der Sonne angestrahlt, dass er als besonders strahlend wahrgenommen wird. Der Mond befindet sich während dieser Phase über oder unter der Erdumlaufbahn. Ist dies nicht der Fall, kann es zu einer Mondfinsternis kommen. Arten des Vollmondes: Supermond, Blue Moon, Erntemond & Blutmond.

Abnehmender Mond
Nach dem Vollmond zeigt sich der Mond immer später am Abend, bis er nicht mehr zu sehen ist. Die Phase kann ebenfalls in weitere kleine Schritte unterteilt werden.


Die Bedeutung des Mondes für die Seele

 
Die Wirkung des Mondes auf Erde, Tier und Mensch hat ihn zu einem wichtigen Element in der Spiritualität gemacht. Der nächtliche Himmelskörper ist das Symbol für den Wandel und wird als Spiegel der Seele bezeichnet. Durch seine stetig wechselnde Erscheinung am Himmel und das Auf und Ab der Gezeiten auf der Erde, ist er das Sinnbild des Lebens, das sich ebenfalls ständig wandelt. Der Mond steht für das Unbewusste sowie für die Gefühle und die Kräfte aus dem Inneren der Psyche. Dem Himmelskörper werden das weibliche Prinzip, die Fruchtbarkeit und das Einfühlungsvermögen zugeordnet. Sogar eine gewisse Romantik ist ihm inne und er soll auch zur Phantasie anregen. Als die guten Zuordnungen des Mondes werden die Liebe, Fürsorge, Hingabe und die Güte erwähnt. Doch auch Unbeständigkeit und Träumerei werden mit dem Himmelskörper verbunden. Die astronomischen Phänomene Mond und Sterne besitzen eine enge Verbindung, denn sie leuchten zusammen am dunklen Nachthimmel. In der Astrologie gibt es deswegen neben dem Sternzeichen auch ein Mondzeichen, das für die Intuition und die Emotionen steht. Es verkörpert das Weibliche und wird unter anderem  dafür genutzt herauszufinden, was für das eigene Wohlbefinden benötigt wird.

  • Zeigt das weibliche Prinzip
  • Wird der Fruchtbarkeit und der Fürsorge zugeordnet
  • Steht für den Wandel
  • Gilt als Spiegel der Seele
  • Repräsentiert die Emotionen
  • Wird mit Liebe und Güte verbunden


Sonne und Mond: Das göttliche Gespann


Trotz seiner Nähe zu den Sternen spielt die Sonne die größere Rolle für den Mond. Ohne ihre strahlende Helligkeit würde der Mond von der Erde nicht zu sehen sein. Sie strahlt ihn an, sodass er zu leuchten scheint. Der Mond sendet kein eigenes Licht aus, er wird nur angestrahlt. Je nachdem in welchem Winkel die Sonne zum Mond steht, erscheint dieser als schmale Sichel oder als Vollmond. Ihr tägliches Zusammenspiel verschaffte den beiden Gestirnen Sonne und Mond einen Platz in der Mythologie und der Ikonografie. Gemeinsam erscheinen sie unter anderem in Wandverzierungen oder Bildern und galten als die Manifestation von Göttern. Oftmals wurden sie in christlichen Abbildungen als Personen neben Jesus Christus dargestellt. Bereits in der Antike waren Sonne und Mond als Zeichen der Herrschaft gewählt worden. Zudem fanden sie sich in der römischen und griechischen Mythologie wieder. In den Sagengeschichten der alten Griechen erschien die Titanin Selene, die Mondgöttin. Ihre römische Entsprechung ist Luna, deren Schwester Aurora die Morgenröte darstellt. Die Brüder der weiblichen Mondgöttinnen und Repräsentanten der Sonne sind Helios und Sol – so werden Sonne und Mond zu einem göttlichen Gespann.